Blick auf die Baugeschichte der Klosterkirche

Die heute noch bestehende ehemalige Klosterkirche zum Heiligen Kreuz wurde in den Jahren 1752/54 gebaut. Wie ihr Vorgängerbau ausgesehen hat, ist unbekannt. Dass aber schon vorher eine eigene Kirche oder Kapelle für die Dominikanerinnen bestanden hat, belegt eine Notiz vom 18. Oktober 1596, die besagt, dass der Schreiner Michael Lörch von Haigerloch neben anderen Möbeln „1 Bank, das Gestühl in der Kirche, den Tritt in der Kapelle vor dem Altar“ anzufertigen hatte (Fürstl. Archiv, R. 79. Fasz. 39). Wahrscheinlich aber war dieses Gotteshaus im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden, denn in der Sammlung „Suevia Ecclesiastica“ heißt es: „Im Jahre 1699 hatte das Kloster noch keine Kirche bzw. Gebetsraum. Die Schwestern mussten zur tägl. Messe in die Dorfkirche.“

Westansicht der Klosterkirche
Westansicht der Klosterkirche

Über den Bauverlauf der Klosterkirche und ihren Architekten sind bisher keine Unterlagen gefunden worden. In der kunsthistorischen Literatur wird ein Baumeister aus dem Umkreis des berühmten bayerischen Barockarchitekten Johann Michael Fischer (1691 – 1766) angenommen, wenn nicht gar er selbst. Denn in den Jahren 1753/55 entstand nach Anregungen Fischers unter der Bauleitung von Christian Großbayer die Wallfahrtskirche St. Anna im benachbarten Haigerloch. Gewisse Übereinstimmungen mit dem Bau in Rangendingen, sowohl von Raumtyp her als auch in den Einzelheiten der Ausstattung sind unverkennbar.

Am 16. August 1754 erteilte Fürstbischof Franz Konrad von Konstanz dem Kloster die Genehmigung für die Haltung eines vom Bischof geweihten Altars (Fürstl. Archiv, R. 78. Fasz. 239), im November des gleichen Jahres erhielt das Kloster das Recht zur Verehrung des Allerheiligsten vor einer bei Tag und Nacht brennenden Lampe. Demnach war zu diesem Zeitpunkt die neu gebaute Kirche für den Gottesdienst bereits benutzbar.

Die Kirchweihe durch den Weihbischof Comes de Fugger fand jedoch erst am 28. August 1762 statt. Am selben Tag wurden in der Klosterkirche auch 94 Knaben und 111 Mädchen gefirmt, wie aus dem Taufbuch der Pfarrei hervorgeht.

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*) Inhalt nach der Broschüre "Klosterkirche Rangendingen", herausgegeben 1980 von der Gemeinde Rangendingen, zusammengestellt von Dr. Johannes Zahlten und Josef Haug